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Hier beschreibe ich, wie ich ohne die geringste Ahnung von der Restauration eines Autos und trotz Ermangelung jeglicher handwerklicher Fertigkeiten versuche, meinen Toyota Landcruiser BJ42 komplett in seine Einzelteile zu zerlegen, und dann vollständig restauriert neu aufzubauen. Angefangen hat alles in einer Garage von 35 Quadratmetern ohne Strom und ohne alles. Du bist herzlich eingeladen, dabei und gespannt zu sein ob das Experiment gelingt. Eine neue Folge gibt's jeden zweiten Montag.

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6. März 2006

Tag 45: Das Rechtwinkel-Hilfsmittel

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Wo waren wir stehen geblieben?

Ach ja. Beim ominösen "Hilfsmittel", von dessen Bau mir letzte Woche die Hälfte von Euch vehement abgeraten hat.

Davon unbeirrt setze ich heute den eingeschlagenen Weg fort und hoffe Euch davon überzeugen zu können, dass das Ganze halb so viel Aufwand ist, wie es scheint.

Die Inspiration für das Hilfsmittel kam aus diesem Magazin, in dem man unter anderem lernt, wie man eine Katzenfüttermaschine aus einem CD-Player herstellt, was man beachten muss, wenn man sich einen Kernreaktor im Keller baut, welche Werkzeuge zur Grundausstattung jedes Mannes – und welche zu einer High End-Werkstatt (Bsp: Plasmaschneider) gehören und in dem sonst auch noch ne Menge Nützliches, weniger Nützliches und total Wahnsinniges, absurdes Zeug steht:.

Mal sehen. Vielleicht geh ich auf besagtes Magazin später nochmal genauer ein...



Nun denn. Wir verzichten erstmal auf die Katzenfüttermaschine und wenden uns sinnvollen Dingen zu.


Das Hilfsmittel

Zu allererst hab ich mir die Tage einen vernünftigen "Winkel" besorgt. (siehe hinten/links im Bild). Die Einzelteile hatte ich beim letzten Mal schon soweit vorbereitet.

Das ist eigentlich alles, was ich benötige.




Und natürlich den Lichtbogen-speienden roten FRONIUS-Schweißdrachen.




Das Ganze läuft folgendermaßen ab.

Schritt 1: An den Innenseiten der beiden Schenkel des Winkels (1) werden die beiden Winkeleisen (3) angelegt.

Schritt 2: Das flache Stück Stahlstrebe (2) wird diagonal über die beiden Winkeleisen (3) gelegt.

Schritt 3: Winkeleisen (3) Stahlstrebe (2) und rechter Winkel (1) werden mit den Zwingen (4) fixiert.




Das Ganze sieht dann etwa so aus:

Ansicht 1




Ansicht 2




Dann kommt "Mr. Big Daddy Welding Dragon" a.k.a. FRONIUS Vario Star 1500 ins Spiel.

So langsam hab ich's mit den Einstellungen raus.

Die Stromstärke hab ich auf "4" stehen, Drahtvorschub (Ampere) steht auf ca. 3,6 (Maßeinheit weiß ich grad nicht - cm/sekunde?). Als Betriebsart habe ich "Standard" ausgewählt. Die ganzen coolen Spezialeinstellungen (Intervall, 2-Takt, 4-Takt, etc.) hebe ich mir für später auf, wenn ich mal lange Stecken und so schweißen muss…




Und los geht's.

Trotz der richtigen Einstellung ist's doch erstmal ne ganz schöne Brutzelei.






Aber es hält.




Dann sind die Zwingen an der Reihe. Die sollen im nächsten Schritt auf die eben aneinander geschweißten Teile angepunktet werden.

Bevor ich loslege fällt mir auf, dass der obere Teil der Zwinge, der eigentlich auf den Blechen aufliegen soll, aus einem Rundstab besteht.

Das hilft mir für's Schweißen nicht wirklich weiter, da das Ding dann nicht richtig aufm Blech aufliegt.




Also wird die Zwinge "eingezwungen"




Und der Rundstab wird mit Hilfe der Flex zu einem "Halbrundstab".




Das ganze wird bei der anderen Zwinge wiederholt und dann werden beide Zwingen auf die Stahlstreben/Winkeleisen-Konstruktion angeschweißt.

Das Hilfsmittel ist fertig:




Und wird gleich ausprobiert:




Kinderleicht und akkurat kann ich mit Hilfe des Hilfsmittels die Vierkantstreben rechtwinklig aufeinandersetzen und für's Verschweißen fixieren:






Dann probieren wir das doch gleich mal am echten Objekt aus.

Zwei Stahlstrebenstücke aus der Restekiste werden erstmal mit der Flex von Lack und Rost befreit…




…dann mittels des Winkelhilsmittels aufeinander fixiert.




Zunächst wurde an jeder Seite ein Schweißpunkt gesetzt. Hab leider vergessen Bilder zu machen aber die Schweißpunkte sahen echt schick aus. Genau so, wie es der FRONIUS-Lehrmeister vorgemacht hat. Satte Pfropfen mit einer klitzekleinen Aushöhlung.

Erst beim Ziehen der Linien wird das ganze wieder etwas verwackelt und verbrutzelt.

Aber Hauptsache es hält.




Und das tut es:




Aus Spaß an der Freud, und, um heute mal ein kleines "selbstgebasteltes" Geschenk mit nach Hause zu bringen, schneide ich die überstehenden Strebenteile von meinem Werkstück ab und poliere das Ganze noch ein bisschen auf.




Ich glaub, ich sollte Stahlkünstler werden…

Kann Euch gar nicht sagen, wie viel Bock das heute gemacht hat mal konstruktive Arbeiten zu erledigen und zu sehen, dass es mit dem Schweißen doch gar nicht so super kompliziert ist, wenn man erst einmal dahinter gestiegen ist, und dass es EXTREM Spaß macht. Muss jetzt echt aufpassen, dass ich nicht auch noch zum Schweiß-Junkie werde. Es reicht wohl nicht, dass ich durch dieses Experiment schon zu Internet-Junkie geworden bin…

Auch wenn's das jetzt erstmal war muss ich gestehen, dass ich diese Woche wieder mehr an anderen Baustellen gearbeitet habe, als an der eigentlichen...

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