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Hier beschreibe ich, wie ich ohne die geringste Ahnung von der Restauration eines Autos und trotz Ermangelung jeglicher handwerklicher Fertigkeiten versuche, meinen Toyota Landcruiser BJ42 komplett in seine Einzelteile zu zerlegen, und dann vollständig restauriert neu aufzubauen. Angefangen hat alles in einer Garage von 35 Quadratmetern ohne Strom und ohne alles. Du bist herzlich eingeladen, dabei und gespannt zu sein ob das Experiment gelingt. Eine neue Folge gibt's jeden zweiten Montag.

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21. November 2005

Tag 31: Zurück in die Steinzeit

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Neulich habe ich im Baumarkt fünf Blechstücke mit Maßen von ca. 20 x 80 cm besorgt. Diese wollte ich in schmale Streifen zuschneiden lassen, um dann ein wenig Schweißen zu üben. Leider habe ich es morgens vor der Arbeit nie geschafft mal zum Metallbearbeitungsbetrieb hier in der Nähe zu gehen, und abends nach der Arbeit, wenn ich die Zeit gehabt hätte, hatte der Betrieb schon zu.

Heute – nach fast fünf Wochen habe ich endlich mal dran gedacht, mir morgens einfach mal die Zeit zu nehmen, und bin mit den Blechen zu der Metallbude rübergegangen. Dort hat man mir gegen einen "Heiermann" (dafür werde ich dort noch öfter mal vorstellig werden) die Bleche zugeschnitten.




Den (verglichen mit meiner bisherigen Menge an Übungsblechen) doch ansehnlichen Stapel Blechstücke habe ich in der Garage deponiert und bin dann zur Arbeit gefahren. Ihr könnt Euch gar nicht vorstellen, wie ich mich den ganzen Tag darauf gefreut habe, endlich mal wieder die Schweißmaschine anzuschmeißen und ein paar Nähte zu ziehen und Punkte aufs Blech aufzusetzen.

Dann war es endlich so weit. Von der Arbeit schnell nach hause, umziehen, schnell einen Happen essen und auf in die Garage.

Ich schliesse die Garagen auf, taste mich im Dunkeln zum Lichtschalter, lege ihn um und:

Nix.

Kein Strom.

Oh nein, ein Deja Vu. Ich suche nach der Taschenlampe und überprüfe die Sicherungen. Alle noch drin. Ich probiers nochmal. Kein Strom.

Tja, das ist das Problem, wenn mehrere Leute an der gleichen Leitung hängen, die NICHT alle so wunderbar separat abgesichert sind wie ich. Einem meiner Nachbarn muss wohl die Hauptsicherung durchgeknallt sein und da mein Vermieter immer nur vormittags greifbar ist kann ich das mit dem Schweißen für heute abend vergessen. So ein Ärger. Bin richtig enttäuscht.




All zu lange währt die Enttäuschung aber nicht. Ich entsinne mich der Anfänge des Experiments, dass es da ja auch ohne Strom ging und krame die Gaslampe, die mir in letzter Zeit höchstens mal als Heizung gedient hat, hervor.

Dann wird heute halt mal wieder ohne den ganzen neu errungenen Luxus gearbeitet. Im schummrigen, gemütlichen Licht meiner Gaslaterne.




Einigen Kleinkram habe ich weiterhin noch vor mir. So zum Beispiel die komische zugebastelte Halterung für irgendwas am rechten Rücklicht.




Die geht auch relativ leicht ab.




Schwieriger wird es mit dem Abstandhalter für die Reserveradhalterung.




Da hat der Vorbesitzer scheinbar eine Gewindestange eingeschraubt, die er abgesägt und in deren Ände er dann einmal kreuz und einmal quer einen Spalt eingesägt hat, um das ganze dann wohl mit einem Kreuzschlitz einzudrehen.

Das blöde ist nur, dass nachher dann wohl jemand mit einer Zange versucht hat das Ding rauszudrehen und dabei den privisorischen Kreuzschlitz dermaßen zusammengequetscht hat, dass man heute nicht mehr mit einem Kreuzschlitzschraubenzieher hineinkommt. Mit einem normalen Schrauber kriegt man keinen Halt, da der Schlitz, der noch da ist, zu breit ist.




Ich hab ordentlich versucht an dem Ding rumzufuhwerken und dabei auch nochmal meine bewährte Schraubzwingen/Zangenkonstruktion von Tag 16 nachgebaut.




Aber ich konnte einfach nicht fest genug zupacken, um die Schraube, bzw. die nachbearbeitete Gewindestange herauszubekommen.

Keine Ahnung, wie ich das Ding jemals abkriegen soll.




Anders ist es beim Kupplungsschaltknüppel. Entgegen Eurer Warnungen mache ich mich hier ans Werk. Eigentlich nur, weil ich den Ratschlag mit dem Fahrradschlauch und der großen Nuß aus dem Ratschenkasten so überzeugend und so cool fand.




Erstmal entfetten und dann ist auch schon Schluss. Die Nuss passt nämlich nicht über den Schaltknüppel. Wie ärgerlich. Und ein Rohr mit dem entsprechenden Durchmesser hab ich auch nirgendwo rumliegen. Also schaue ich mich in der Garage um, was ich sonst noch nehmen könnte.




Dabei finde ich den Montageschlüssel für die Schleifscheiben der Flex. Der könnte es tun. Tuts aber nicht. Macht nur Schrammen.




Ich irre im Gaslaternenlicht und mit der Taschenlampe durch die Garagen auf der Suche nach Irgendwas mit dem ich diese blöde Schelle runterdrücken und dann drehen kann.

Schliesslich versuche ich es einfach mal mit zwei Schraubenziehern, die ich in entgegengesetzter Richtung an die gegenüberliegenden Innenkanten der Schelle ansetze, drücke und versuche zu drehen. Es will und will sich nicht bewegen.

Bis ich es mal in die andere Richtung versuche…




Zack ist das Ding raus – und hoffentlich ist nichts ins Getriebegehäuse gefallen (Ich erinnere mich dunkel an irgendwelche Warnungen). Zumindest hab ich meinen Willen erstmal durchgesetzt.




Wo ich schon mal beim Schaltknüppel-Entfernen bin mache ich mich auch gleich an den Differenzial-Knüppel. Der ist relativ unproblematisch zu entfernern und ich kann dabei einen der neuen Gedore-Ratschenschlüssel einsetzen.




Jetzt fehlt nur noch der Seilwinden-Schaltknüppel aber den kann man nicht separat entfernen. Zumindest kommt man dort wo man ihn wohl auch abnehmen kann von hier oben nicht dran und ich begnüge mich damit, die gesamte Halterung des Knüppels rechts vom Fahrerfußraum zu abzuschrauben, um sie dann lose unten rumbaumeln zu lassen.




Dann wird es mir bei aller Gaslaternen-Nostalgie dann aber doch zu düster und ich packe langsam zusammen.

Vorm Nachhauseweg begutachte ich allerding nochmal den gesamten Fortschritt.

Bis auf kleine Schrauben hier und da sind wir jetzt so langsam aber sicher so weit, dass wir in den nächsten Tagen irgendwann mal die Karosserie abnehmen könen, was Ihr sicherlich mit genau so viel Spannung erwartet wie ich.

Ich mahne dabei noch zu etwas Geduld, hochverehrtes Publikum, aber: Bald ist es soweit….








Explizite Fragen habe ich heute keine, aber im Rückblick auf die gestellten Fragen merke ich, dass es an der einen oder anderen Stelle sicherlich noch ein paar offene Fragen gibt, bzw. der Eine oder Andere etwas weiß, was ich noch nicht weiß.

Vielleicht nutzt Ihr die Gelegenheit und stöbert nochmal ein bisschen in den alten Fragen rum. Vielleicht fällt Euch ja nochwas ein.

Oder Ihr genießt einfach mal die Fragenpause.

Nächste Woche gibt's bestimmt wieder ne Menge neuer Fragen…

Bis dahin sende ich erstmal liebe Grüße aus Berlin

*Tsuppari

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