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Hier beschreibe ich, wie ich ohne die geringste Ahnung von der Restauration eines Autos und trotz Ermangelung jeglicher handwerklicher Fertigkeiten versuche, meinen Toyota Landcruiser BJ42 komplett in seine Einzelteile zu zerlegen, und dann vollständig restauriert neu aufzubauen. Angefangen hat alles in einer Garage von 35 Quadratmetern ohne Strom und ohne alles. Du bist herzlich eingeladen, dabei und gespannt zu sein ob das Experiment gelingt. Eine neue Folge gibt's jeden zweiten Montag.

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10. September 2007

Tag 117: Au Weia

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Eigentlich hat heute alles ganz harmlos begonnen…

Sogar ziemlich erfreulich. Denn die Woche hatte ich Post bekommen. Zum einen ein Paket aus Norddeutschland mit vielen nützlichen Dingen: Skalpelle, Klebeband, Einweg-Overalls, Tücher, …




…und ein Netzkabel für den gelben sprechenden Kasten…




, dass leider nicht passte. Hier wird ich wohl tatsächlich mal nach dem Adapternetzstecker bei Conrad schauen müssen.

Nach Norddeutschland geht unabhängig aber ein herzliches Dankeschön an Mr. Anonymous! Insbesondere die vielen Tücher kommen wie gerufen!!!




Die Woche kam aber noch ein weiteres Paket. Ein ziemlich schweres. Und zwar aus Australien. Mit der zweiten Bestellung, von der die erste Hälfte neulich per Luftpost kam, hatte ich zwei Bremsscheiben und zwei Bremstrommeln bestellt. Da diese einfach zu heavy für die Luftfracht waren, haben die Jungs "Down Under" die per Schiffsfracht verschickt. Es hieß, dass das so ca. drei Monate dauern würde. Es hat aber nur gut zwei gedauert. Hat also wieder absolut reibungslos geklappt. Allein die Abhängerei am Zoll ist immer ein bisschen müßig. Da hat man immer das Gefühl, dass da nur Schlafwandler arbeiten. Die haben die Ruhe weg, dass ist unglaublich.




Das Ersatzteilsortiment ist also weiter vervollständigt und es kann fröhlich mit den Arbeiten weitergehen.

Zum warm werden beginne ich mit dem Reinigen dieser beiden Hinter-Achs-Teile, über deren Namen ich jetzt fünf Minuten gegrübelt habe. Die sollen mit der nächsten Fuhre zum Sandstrahlen gegeben werden. Die obligatorische Entschmodderung also.




Und wenn Ihr mich vorige Woche nicht so verrückt gemacht hättet, dann würden die Achsen jetzt hier vielleicht schon piekefein gesandstrahlt vor uns liegen.




Da Ihr mich jetzt aber intensiv genug auf die Risiken der Versandung der Differenziale hingewiesen habt, machen wir heute kurzen Prozess und beginnen genau jetzt mit der Diff-Entfernung.

Erstmal nehme ich mir dazu Dirk's Werkstatthandbuch zur Hand, um zu verstehen, in welcher Reihenfolge ich vorzugehen habe.




Das Diff der Hinterachse ist als erstes an der Reihe.

Zunächst wird der Flansch, an dem die Kardanwelle mit dem Diff verbunden wird, im Schraubstock eingespannt.




Viel Kraft bedarf's zwar nicht, aber einer großen Mutter, und die Halterungsmutter ist gelöst.




Dann wird der Flansch entfernt,




Hierbei hilft der Splintentreiber. Bein Photo ist der Flansch schon runter. Das Bild dient nur der Veranschaulichung wo ich den Splintentreiber angesetzt habe, bevor's rundrum dann leichte Hammerschläge gab.




Hier ist der "appe" Flansch:




Perspektivwechsel:

Wir sind jetzt auf der hinteren Seite des Diffs. Im Handbuch steht, dass man sich hier Markierungen machen soll. Also wird das gemacht und ich hoffe, dass ich es richtig verstanden habe, was ich markieren soll.






Dann werden die Halterungsmuttern gelöst.






Und zack, das Diff ist raus.

Und komplett auseinander. Au weia. Soll das so? Jetzt ist alles verloren, oder? Jetzt komm ich am neu Einstellen des Diffs nicht mehr vorbei, oder???




Egal. Ab in den Teilewascher mit dem Diffkorb.




Jetzt müssen nur noch der Simmering und das dahinter liegende Lager raus, dann ist der Diffkorb voll entkernt.




Ich hab Glück, dass Markus mich auf einen Sprung besuchen kommt, sonst hätte ich mich nicht ans Simmering-Entfernen gewagt.

Dass das so leicht geht erinnere ich jetzt dunkel von neulich, als ich mit Ike die eine Seite der Vorderachse auseinander gebaut hatte. Ob da die vielen Bier an der Vernebelung meiner Erinnerung schuld waren??!?!?!?




Wunderbar. Das Ding ist raus.




Und das dahinter liegende Lager gleich mit.




Neue Diff-Simmeringe sind beim "Diff-Pinion-Seal-Kit" aus der ersten Australien-Bestellung dabei.




Allerdings sieht der neue "Siri" (Kosewort für Simmering) etwas anders aus als der alte.




Da steht nämlich noch so eine Gummilippe über.




So Steffen, und jetzt kommt das Diff endlich in die Tüte. Zu Aldi hab ich's nicht mehr geschafft. Aber ne H&M-Tüte tut's doch auch, oder?




Den "Diffkorb" leg ich nen Moment zur Seite:




Die Einzelteile des Diffs auch:




So, und zu guter Letzt wird der Diffkorb an der Kardan-Öffnung abgeklebt und wieder auf die Achse aufgeschraubt. Und die kommt jetzt so schnell wie möglich zum Strahlen!




Und bevor ich mich für heute verabschiede wollte ich Euch noch etwas zeigen, was mich jedes Mal wieder ärgert, wenn ich mal dort vorbei fahre.

So sieht es nämlich dort aus, wo bis Januar meine alten Garagen waren:




Genau da, wo jetzt Unkraut wächst, waren sie.




Seit dem Garagenabriss ist hier NICHTS passiert. Finde ich eine Riesensauerei. Vor allem, wo sich jetzt schon wieder die Gerüchte mehren, dass auch über der aktuellen Landcruiser Experiment Werkstatt und den benachbarten Werkstätten schon wieder das Damokles-Schwert hängt…




Prost Mahlzeit!

Tsu.

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Tag 117, Frage 1:

Im Handbuch habe ich schon mehrfach eine Messuhr gesehen. Für's einstellen der Diffs, bzw. für's Zusammenbauen scheinen die nicht zu schaden. Lohnt sich eine Anschaffung? Worauf muss man achten?


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Tag 117, Frage 2:

Wieso die Markierungen? Damit man die Seiten später nicht vertauscht?


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Tag 117, Frage 3:

Sind diese "gelöcherten" Schalen der Punkt, an denen das Diff nachher "eingestellt" wird???


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Tag 117, Frage 4:

Ist das schlimm, dass der alte Siri und der neue etwas unterschiedlich sind?


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