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Hier beschreibe ich, wie ich ohne die geringste Ahnung von der Restauration eines Autos und trotz Ermangelung jeglicher handwerklicher Fertigkeiten versuche, meinen Toyota Landcruiser BJ42 komplett in seine Einzelteile zu zerlegen, und dann vollständig restauriert neu aufzubauen. Angefangen hat alles in einer Garage von 35 Quadratmetern ohne Strom und ohne alles. Du bist herzlich eingeladen, dabei und gespannt zu sein ob das Experiment gelingt. Eine neue Folge gibt's jeden zweiten Montag.

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6. Februar 2006

Tag 41: Kleinkram und Knöppe

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Es ist weiterhin kalt und feucht.

Folgendes stelle ich heute fest: Je länger ich an einem Tag in der Garage verweile und arbeite, desto mehr Kondenswasser bildet sich (logischerweise) am Garagendach und desto mehr Wasser tropft mir anschließend die Garagen voll.

Besonders augenscheinlich wird das aktuell an der Karosserie, wo sich parallel zu den Wellblechwölbungen des Daches gefrohrende Wasserslinien gebildet haben.

Auch der Motorraum wird jedes Mal ordentlich vollgetropft,




sodass ich den jetzt erstmal mit einer Plane abgedeckt habe.




Bevor ich mich heute an die letzten beiden Kartons mache wird ein bisschen Ordnung in die Unterlagen gebracht.

Die losen Blätter des Teilekatalogs werden gelocht und in einem vernünftigen Ordner abgeheftet.




Die eingeschweissten Seiten des Werkstatthandbuchs verteile ich auf zwei Ordner.




Anschließend knöpfe ich mir die Microfiches vor, die mir JüLa letztes Jahr geschenkt hatte und mit denen ich bislang nicht all zu viel anfangen konnte.




Bis jetzt! Denn dank Ebay bin ich für 25 Euro in Besitz dieses Koffers gekommen:




Ich freue mich wie ein kleines Kind, endlich durch die Microfiches durchzuscreenen und meine Einkaufsliste mit den entsprechenden Teilenummern zu versehen.




Doch meine anfängliche Freude schlägt nach ungefär anderthalb Stunden, und eingefrorenen Händen wie Füßen um in Frust. Das Gerät funktioniert super, keine Frage, und ich gewöhne mich relativ schnell an das Sytem nach dem die Seiten angeordnet sind. Allerdings habe ich mir zum heutigen Anlaß die ganze Dokumentation zum Umgang mit den Toyota-Fiches bzgl. Typenschild, Teilenummernsystem, etc. vorgeknöpft und nach einer Zeit hat mir einfach nur noch der Schädel gequalmt. JüLa, fallst Du dies liest: Wir müssen und mal zusammensetzen. Werde ohne Deine Hilfe nicht vollständig schlau da draus.

Kennt Ihr das, wenn in einer Beschreibung etwas drin steht, was Ihr dann auf Biegen und Brechen in dem, was in der Beschreibung beschrieben wurde, nicht wiederfindet. So ging mir's heute. Wahrscheinlich ist es ein kleines Detail was ich übersehen habe oder eine kleine Unsauberkeit in der Beschreibung aber es hilft nix und ich lege die Fiches erstmal frustriert wieder weg.




So mache ich mich frustiert erstmal ans Zähneputzen, ähm, ich meine, ans Teilereinigen.




Heute ist der Teilereinigungsendspurt angesagt. Genau zwei Kartons liegen noch vor mir:




Ich öffne den ersten Karton und stelle fest: Hier gibt's nix zu tun.




Das gleiche gilt für den zweiten und letzten Karton.




Ihr wisst, was das bedeutet???:

Die Teilereinigungsdurststrecke ist überwunden!!!


Auch wenn ich gerne würde, heute bin ich weder mental noch ausrüstungstechnisch auf den nächsten anstehenden Arbeitsschritt (Abnehmen der Karosserie) vorbereitet. Und ausserdem bin ich nah am Erfrieren.

Habe aber eine Idee, was wir jetzt machen können:

Seit Tag 7 (!) habe ich mir vorgenommenn die ganzen Schlatknöpfe ausm Amaturenbrett aufzuarbeiten.




Das kann ich (sehr zur Freude meiner Freundin) auch zu Hause im Warmen tun.




Bevor ich mich an die Knöppe ranmache




überprüfe ich erstmal anhand einer Abbildung in einer alten Toyota-Broschüre, den mir "Ike-Berlin" (wo steckst Du eigentlich?) zu Anschauungszwecken ausgeliehen hat, wie die Knöppe eigentlich original aussehen müssen.

Hatte dazu ja in der Vergangenheit ja schon mal öfters dazu nachgefragt.




Mir fällt jetzt folgendes auf:

Punkt 1: Meine Knöppe und die auf dem Bild sind weitestgehend unterschiedlich, was durchaus daran liegen kann, das mein Wagen wahrscheinlich für Belgien produziert wurde oder einfach ein etwas anderes Modell ist als auf dem Bild.

Punkt 2: Der "Hazard"-Knopf, von dem ich vermutet habe, dass er nicht original ist, ist scheinbar doch original. Der wurde hier nämlich auch verwendet. Den kann ich also von meiner "Einkaufsliste" streichen.

Punkt 3: Es sind nicht, wie hier mal gesagt, alle Knöppe einfarbig weiß, sondern es gibt durchaus welche mit Farbe (siehe der Hazard-Knopf oben in der Mitte). Das läßt mich vermuten, dass mein Heizungsknopf tatsächlich auch mal rot und weiss war und wieder so werden kann.




Nachdem dies geklärt wurde, mache ich mich an die Arbeit.

Als Arbeitshilfe bereite ich mir ein Brett vor, in das ich die Knöpfe einlassen kann.




Es werden sechs Löcher gebohrt. Hui, das hat Ärger gegeben, weil: Krach und Dreck.




Das Brett wird mit einer Zwinge am (Ess-)Tisch festgeschraubt, der Arbeitsbereich wird mit Zeitungen ausgelegt und die Knöppe werden in die Löcher eingelassen.




Hatte mal irgendwo im Internet gelesen, dass man Schlatknöpfe und andere Amaturen von irgendwelchen Oldtimern ganz gut mit Modellbaufarbe nachziehen kann, indem man die Farbe in Sprizten aufzieht und dann durch eine Kanüle in die Vertiefungen spritzt.

Das hörte sich für mich ganz plausiebel an, sodass ich mir die entsprechenden Materialien besorgt habe.




Ziehe mir zwei Spritzen auf. Eine mit verdünntem Lack und eine mit dem Lack so, wie er aus dem Döschen kommt.

Empfehlung:

a) Eine stumpfe Kanüle verwenden, wie man sie beim Zahnartzt für die Prophylaxe nimmt. Bei einer spitzen/scharfen bilden sich immer diese Tropfen, die sie beim Emergency Room und so immer mit dem lässigen Fingerschnippen wegschnippt!




Um mir die Knöppe nicht gleich zu versauen übe ich erstmal mit einer alten Fernbedienung – war gar nicht so einfach etwas in der Wohnung zu finden, dass Vertiefungen hat und das ich nicht mehr brauche.

Na super: So einfach, wie ich es mir vorgestellt habe ist es natürlich wieder nicht:




Also spare ich mir das Üben und lege sofort los. Vorher werden die Knöppe noch kurz mit Silikonentferner entfettet.




Dann geht's los:

Knopf 1: Wunderbar.




Knopf 2: Noch besser.




Knopf 3: Perfekt.




NEIN!!! Das war natürlich nicht mein Endergebnis! Es war nur einfach nicht möglich die Vertiefungen wirklich punktgenau auszufüllen. Keine Ahnung, mit welchen Knöppen der gearbeitet hat, der im Internet den Artikel dazu verfasst hat.

Ich habe mir bei den Arbeiten heute folgende Vorgehenseweise rausgearbeitet:

1. Knopf entfetten

2. Lack mit Spritze in Vertiefungen geben – egal, wenn was übersteht.

3. Knopf 5 Minuten antrocknen lassen und dann mit einem Tuch die Farbe vorsichtig runtertupfen (aufpassen, dass man nicht zu fest und eher flächig als punktuell tupft und dann gleich die ganze Farbe wieder aus der vertiefung rausnimmt.
Der Knopf sieht jetzt so aus als könnte man ihn wegschmeißen. Zum Glück trocknet der Modelllack nicht so schnell.

4. Knopf nochmal 5 Minuten trocknen lassen, Tuch mit etwas Lösemitteln befeuchten, Tuch auf den flachen Handballen legen und mit dem Knopf so drüberreiben, dass möglichst nur die Fläche und nicht die Vertiefungen abgerieben werden.

Meist war es so, dass nach Schritt 4 die meiste Farbe wieder raus war. Habe das ganze ab Schritt 2 dann einfach öfter mal wiederholt, bis ich ein passables Ergebniss erzielt hatte.

Und so sehen die Knöppe jetzt aus:




Hier nochmal zum Vergleich:








Da ich davon ausgegangen war, dass tatsächlich nur weiße Farbe benötigt wird, konnte ich den Heizungsknopf heute noch nicht fertig machen. Werde den irgendwann demnächst mal machen. Vielleicht packe ich auf die fertigen Knöpfe dann auch noch ne Schicht drauf.

Außerdem hab ich heute die Türgriffe vergessen. Die sind dann halt auch beim nächsten Mal dran.




Beende meine Arbeit mit einem sehr guten Gefühl:

Alle Kartons sind durchgearbeitet (mal davon abgesehen, dass ich die Kartons von Tag 1-14, die noch in der alten Garage stehen, auch nochmal hinsichtlich der Schrauben durchgehen muß.), einzukaufende Teile sind identifiziert, ein System für den Schraubenkauf ist gefunden, die Knöppe sind so gut wie fertig.

Es hält uns also erstmal nichts mehr auf, um zu großen Tagen zu schreiten.

Oder doch…?


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